11.06. Di.

Um 3.30 Uhr klingelt der Wecker. Wir wären gerne noch liegengeblieben, aber wir mussten ja aufstehen. Das Taxi zum Bahnhof in Saarbrücken kam pünktlich, wir hatten es schon gestern bestellt.Der Zug fuhr um 6 Uhr ab und um 8.30 Uhr waren wir am Flughafen in Frankfurt. Ein Bahnhof ist in den Flughafen integriert.Zuerst waren die großen Koffer dran, sie wurden vom Grenzschutz geröntgt und dann am Schalter der Lufthansa eingecheckt. Wir hatten noch etwas Zeit.Dann waren auch wir dran, zusammen mit dem Handgepäck war es eine Wahnsinnsprozedur:

1. Gate: Die Taschen und Jacken wurden geröntgt, alles Metall musste abgelegt werden und dann ging es durch eine Metalldetektortür. Dahinter war dann die Passkontrolle. Jetzt waren wir im Duty-Free-Bereich. 2. Gate: Hier wurden nur die Tickets nochmal kontrolliert.

3. Gate: Kontrolle total! Die Taschen und Jacken, sowie alles Metall mussten wieder zum Röntgen abgegeben werden. Dann wurden die Körper mit einem sehr empfindlichen arbeitenden Sensor nochmals abgesucht, der jetzt sogar auf Gürtel und Kulis reagierte. Nach dieser Kontrolle waren wir ein Stück weiter. Jetzt hiess es: Schuhe ausziehen. Auch die wurden dann durch die Röntgenmaschine geschickt.

4. Gate: Nochmal Pass- und Ticketkontrolle. Nachdem wir auch diese Schlange geschafft hatten waren wir endlich in der Wartelounge der Lufthansa 5. Gate: Diesmal nur Ticketkontrolle. Jetzt waren wir im Flugzeug, einem Airbus 340.

Wir hatten gute Plätze im rechten Teil der Maschine, der Fensterplatz und den Platz daneben, dann kam der Gang. Nachdem alle Passagiere ihre Plätze gefunden hatten (die Businessklasse ist schon viel besser als die Economie, leider zu teuer für uns) und der Hinweisfilm abgespielt war ging es los. Der Flieger rollte auf seine Startposition und nachdem die Startfreigabe erteilt war ging es los. Das Flugzeug beschleunigte und schnell waren wir in der Luft.

Ich habe Sylvie die ganze Zeit die Hand gehalten, aber sie war sehr tapfer.

Noch im Steigflug gab es erste Getränke und bald waren wir schon über 10000 Meter hoch. Draußen war tollstes Wetter über den Wolken bei – 50 Grad. Bald hatten wir dann unsere Reisehöhe von ungefähr 12000 Meter und die Reisegeschwindigkeit von rund 800 – 950 km/h erreicht.

Nachdem wir an Amsterdam vorbei waren riss die Wolkendecke auf, und es waren viele Schiffe auf dem Kanal zu sehen. Dann ging es weiter über Schottland und den Atlantik. Die meiste Zeit waren nur Wolken zu sehen, interessant wurde es erst wieder über Neufundland. Man konnte wieder durch die Wolken sehen und es waren immer wieder Städte und Orte zu sehen. Leider sind wir dann westlich an New York und Washington vorbei geflogen.

Im Flugzeug wurden die Formulare vom amerikanischen Zoll und dem Justizministerium verteilt, die wir ausfüllen mussten.

Dann kam Atlanta in Sicht. Das Flugzeug begann mit dem Landeanflug. Es legte sich schräg und teilweise war es sehr holprig. Sylvie war sehr nervös. Endlich erreichten wir die Landebahn um dann sanft aufzusetzen. Die Landung war geschafft.

Aus dem Flugzeug waren wir schnell raus, bei dem Flughafen dauerte es leider sehr viel länger.

Zuerst ging es wieder durch ein Kontrollgate, wo das Handgepäck geröntgt wurde und wir wieder durch einen Detektor mussten. Das ging recht zügig, dann kam die Einreisekontrolle. Hier durften wir erst einmal 30 Minuten anstehen, bis wir dran waren. Dann wurde nur kurz gefragt wie lange wir bleiben und woher wir kommen, und schon hatten wir unseren Stempel im Paß.

Dann ging es weiter zur Gepäckausgabe. Auf dem Band stand Frankfurt und wir warteten und warteten. Das Gepäck kam nicht! Endlich kam jemand und informierte uns, dass das Gepäck woanders ist. Er ging vor und bald standen wir vor unseren Koffern. Der Mitarbeiter des Flughafens stammte aus Deutschland und dann brachte er uns auch noch ohne Wartezeit durch die Steuerkontrolle.

Dahinter kam dann das Gepäck erneut auf ein Transportband. Wir fuhren mit einem Zug zum anderen Ende des Flughafens. Das dauerte ein paar Minuten, der Flughafen in Atlanta ist weit auseinandergezogen. Dort holten wir unser Gepäck wieder ab und endlich hatten wir es geschafft. Wir waren angekommen! Draußen war es drückend heiß. Weit über 30 Grad.

Jetzt mussten wir zu unserem Hotel kommen. Vor dem Flughafen fuhren laufend Busse zu den einzelnen Hotels ab. Unseres war leider nicht dabei. Aber wir fanden ein kostenloses Telefon mit Kurzwahlnummern für sämtliche Hotels. Unseres war diesmal auch dabei. Wir riefen an, und schon bald kam unser Bus und brachte uns ins Hotel. Das ganze kostete nur ein kleines Trinkgeld für den Fahrer. Im Bus war es recht kalt, da die Klimaanlage voll lief.

Wir checkten ein und bezogen ein gemütliches Apartment. Leider gab es in dem Hotel nur Frühstück und wir hatten Hunger. Also gingen wir einfach los und bald fanden wir ein einladen aussehendes Restaurant.

Wir bestellten unsere Colas und das Essen. Die Bedienung war ausgesprochen freundlich. Das Essen kam schnell und war lecker, wenn auch etwas scharf, es war Southern- oder Cajunstyle. Wir dachten schon, es würde sehr teuer an Getränken. Aber gleich gab es auch schon die erste Überraschung, der Kellner kam und füllte unsere Gläser einfach wieder auf. Und das mehrfach. Softgetränke muss man in Restaurants nur einmal bezahlen und kann dann soviel trinken wie man mag.

Ungewohnt ist auch das Bezahlen. Zu den normalen Preisen aus der Karte kommt noch die Steuer und das Trinkgeld dazu.

Dann ging es wieder ins Hotel zurück und ab ins Bett. Es war ein langer und spannender Tag.

12.06. Mi.

Morgens wachten wir doch recht zeitig auf. Wohl der Jetlag. Dann haben wir im Hotel gefrühstückt. Das beste daran war der Orangensaft. Außer dem Kaffeekochen war alles Selbstbedienung. Dafür standen Waffeleisen, Microwelle und Toaster bereit. Die Zutaten waren in Einzelportionen da.

Nach dem Frühstück wurden wir wieder zum Flughafen zurück gefahren. Dort sind wir dann zum Alamo-Schalter wegen unserem Mietwagen. Da waren wir allerdings falsch. Wir mussten gleich dahin, wo die Wagen geparkt werden. Also nahmen wir wieder einen Transferbus. Schnell kamen wir auf dem Parkplatz an. Dort gab es ein Problem. Unsere Reservierung war nicht zu finden, aber wir hatten ja unsere Voucher und der Alamoangestellte meinte, er hätte ja 18 Tage Zeit die Reservierung zu finden. Unseren Wagen bekamen wir natürlich, einen Mitsubishi Montero XLS. In Deutschland wir er als Pajero verkauft. Er hatte 5 Türen und 3.5 Liter Hubraum mit 202 PS. Er ist 1.85 hoch! Der große Wagen lässt sich toll fahren

                     
                       
                                                   
                                                                                   
Jetzt konnte es nach Nashville losgehen. Die ersten 400 km auf amerikanischen Straßen lagen vor uns.

Die richtige Autobahn hatten wir schnell gefunden. Das erste Abenteuer war dann das Tanken. Das funktioniert komplett anders, als in Deutschland. Zuerst muss die Kreditkarte eingelesen werden, dann kommt die Zapfpistole in den Tank und nachdem man nun einen Hebel betätigt hat, kann es losgehen und der Sprit läuft. Er kostet viel weniger als bei uns.

Unterwegs hielten wir oft an, bei einem großen Einkaufszentrum, einem McDonalds oder an Autobahnrastplätzen, die es in den USA auch gibt. Aber hier gibt es nur Infomaterial (teilweise), Getränke (auch nicht überall) und Toiletten. Die Toiletten waren überall ausgesprochen sauber und immer klimatisiert, selbst in abgelegenen Gegenden. Einen großen Fluss mussten wir auch überqueren, den Tennessee. Der Rhein kann sich darin verstecken.

Dann kamen wir in Nashville an. Glücklicherweise fanden wir gleich unser Hotel. Unser Auto wurde gleich ausgeladen und dann für uns geparkt, wir haben es erst bei unserer Abreise wiedergesehen.

                                                                                   
 
                                                                                   
Das Hotel ist ein alter Bahnhof und sieht von aussen fantastisch aus. Auch die Lobby ist atemberaubend. Die Zimmer sind komfortabel und groß. Das Einchecken ging problemlos und nachdem wir unser Gepäck auf das Zimmer geschafft hatten gingen wir nochmal in die Stadt. Leider in die falsche Richtung. Wir landeten in einer Straße, wo ein Autoladen neben dem anderen lag. Schließlich fanden wir doch noch etwas zu essen. Chinesisch. Es war nur leicht anders als in Deutschland und sehr lecker.

Den Rückweg ins Hotel machten wir wieder zu Fuss. Unterwegs sahen wir ein paar seltsam aussehende Leute, und es wurde uns etwas unwohl, aber eigentlich gab es keinen Grund dafür.

Im Hotel rappelte es plötzlich an der Tür, dann klingelte das Telefon. Es war die Rezeption. Unser Zimmer war versehentlich doppelt vergeben worden. Aber der Fehler wurde schnell behoben und als Entschuldigung gab es ein Gratisfrühstück.

Der Rest der Nacht war ruhig.

                                                                                   
13.06. Do.

Morgens machten wir uns auf den Weg zur Fan Fair. Noch im Hotel trafen wir ein freundliches Pärchen aus Philadelphia, Fran und John, die uns geholfen haben die richtige Stelle zu finden, wo wir unsere Vorabtickets gegen die richtigen eintauschen konnten. Sie haben uns auch gezeigt, wo alles war. Wir haben sie dann später noch einige Male getroffen.

Dann waren wir endlich auf der Messe. Die ganz großen Stars waren leider nicht da. Die kann man leider nur treffen, wenn man in ihren Fanclubs Mitglied ist und sich schon Monate vorher für eine der Parties angemeldet hat. Aber es war trotzdem wahnsinnig interessant, und Sylvie hat einige Autogramme bekommen.

                                                                                   
                     
                                                                                   
                             
               
Teilweise musste man aber sehr lange anstehen, sodass wir nicht überall Autogramme geholt haben. Die Amerikaner scheinen es zu lieben in der Reihe zu stehen, man muss aufpassen, dass sich nicht hinter einem eine Schlange bildet, wenn man einfach mal irgendwo stehen bleibt.

Abends war dann das erste große Konzert im Adelphia Coliseum. Es war sehr voll. Aber unsere Plätze waren ja reserviert. Leider nicht die besten. Wir saßen recht hoch und sehr weit weg, dadurch konnten wir die Stars nur ganz klein oder über große Monitore sehen. Das war schade, aber der Ton war gut. Es war ein tolles Konzert. Am Schluß kam Alan Jackson. Die absolute Nr. 1! Sylvie hat die ganze Zeit über gestanden und vor Glück geweint.

Nach dem abschließenden Feuerwerk sind wir zurück ins Hotel.

                     
       
                     
    14.06. Fr.

Nach dem Frühstück sind wir wieder auf die Fan Fair. Zuerst in die Messehallen und anschließend sind wir an den Cumberland-River, wo am Ufer noch weitere Bühnen aufgebaut waren. Dort konnten wir zwar nur im Gras sitzen, aber dafür waren wir auch ganz nahe an den Bühnen dran.

Nach Mittag machten wir erst einmal ein paar Einkäufe. Es gab neue Boots und Hüte. Alles war sehr günstig. Wegen dem Vatertag am Sonntag gab es Rabatte bis 50 %.

Abends ließen wir das große Konzert im Stadion aus. Dafür gingen wir in den Wildhorse-Saloon. Dort war ein Livekonzert und Linedance. Die Band war ganz gut und Sylvie hat einige Male getanzt. Die Amerikaner tanzen etwas anders als die Deutschen, einfacher, aber im Grunde sich die Tänze doch gleich. Dort gab es auch eine fantastische Pina Colada. Irgendwie war sie durchgeeist und mit Sahnehäubchen, aber echt lecker.

                     
         
       
15.06. Sa.

Samstag konnten wir mal ausschlafen. Das Frühstück liessen wir aus, da wir zum Mittagessen mit Elke, der Mitarbeiterin des Country Circle, verabredet waren. Sie holte uns vom Hotel ab und dann sind wir gemeinsam zum Essen gefahren. Mit unseren Pressetickets hatte es leider doch nicht mehr geklappt, die Zeit hatte nicht ausgereicht, aber wir haben uns gut unterhalten, und sie konnte uns einige nützliche Tipps geben, war wir alles so beachten sollen. Elke war vor acht Jahren von Deutschland nach Amerika gezogen.

Dieses Mal haben wir die Messehallen ausgelassen.

Abends waren wir wieder auf dem großen Konzert im Stadium.

           
                   
                                                 
  16.06. So.

Der letzte Tag der Fan Fair.

Nach dem Frühstück ging es gleich wieder los. Zuerst in die Messehallen. Danach haben wir die Hall of Fame und das Ryman Auditorium, die alte „wahre“ Grand Ole Opry besichtigt. Dabei hat Sylvie leise vor sich hin gesungen. Jetzt hat sie auch in der Grand Ole Opry gesungen.

Abends ging es dann zum letzten Mal in das Stadion. Es war deutlich leerer als an den anderen Tagen, es waren schon einige Leute abgereist. Gegen Mitte des Konzertes fing es leicht an zu regnen. Das Stadion leerte sich sehr schnell. Wir wunderten uns darüber, da es nur ganz leicht regnete. Aber bald kannten wir den Grund. Jetzt hatten wir mit unseren Plätzen Glück. Wir hatten es nicht weit bis hinein, denn plötzlich fing es wie aus Kübeln an zu schütten. Es kamen wahre Sturzbäche herunter. Durch die Fenster konnte man sehen, dass viele zu den Parkplätzen gingen und abfuhren, aber der Regen dauerte nicht lange an, und wir gingen wieder heraus und blieben bis zum Schluss. Es hat sich gelohnt.

                                                 
                     
     
                                           
17.06. Mo.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag abreisen, aber wir konnten noch einen Tag in Nashville verlängern. Dafür haben wir dann Memphis gestrichen. Wir wollten uns noch einige abgelegenen Sehenswürdigkeiten ansehen.

Wir haben das Auto stehen gelassen und sind wieder zu den Messehallen gelaufen. Von dort haben wir den Bus genommen. Das ist in den USA sehr billig. Egal, wie weit man fährt, es kostet immer den gleichen Preis: $ 1,75. Bei amerikanischen Bussen muß man das Fahrgeld passende haben. Beim Einsteigen wird das Geld beim Fahrer in eine Maschine gesteckt, die nicht zurückzahlt. Fahrscheine gibt es keine. Unsere Fahrt dauerte ungefähr eine halbe Stunde und endete an der Opry Mall. Das ist ein großes Einkaufscenter bei der neuen Grand Ole Opry. Es ist beeindruckend wie sauber es da ist. Teilweise haben sie sogar auf den Gängen zwischen den Geschäften echten Parkettboden.

 
                                                       
                                                 
                               
       
   
   
                   
                                               
Als wir an einem Fastfoodrestaurant vorbeikamen ging darin plötzlich Musik los und die Bedienungen fingen an einen Linedance zu tanzen. Danach wurde dann geklatscht und sie haben einfach weitergearbeitet.

Wir sind dann weiter zum neuen Grand Ole Opry Haus. Es ist nur noch eine normale Konzerthalle. Wir haben noch das dazugehörige Museum besichtigt, was leidlich interessant war.

Danach waren wir noch im Country Music Wax Museum. Das war eine herbe Enttäuschung. Die Figuren hatten den Charme von Schaufensterfiguren und sahen keineswegs lebensecht aus. Kein Vergleich zu Mme. Tusseauds in London.

Abends nahmen wir wieder den Bus zurück ins Hotel.

                                                   
 
                     
                                                     
                             
             
Hier gehts weiter