24.06. Mo.

Morgens sind wir von Rapid City aus gleich weiter in die Black Hiss, die heiligen Berge der Sioux. Dort haben wir uns den Mt. Rushmore angesehen, wo die vier Präsidenten in den Fels gemeisselt sind.

Von dort sind wir quer durch die Hills nach Norden. Die steilen Felsmassive sind schon beeindruckend. Nachdem wir an dem idyllischen Poctola See vorbei waren wurden die Hügel dann wieder safter. Hier haben wir auch eine richtige Büffelherde auf einer grossen Weide gesehen.

Mit dem Verlassen der Black Hills verliessen wir auch South Dakota und erreichten Wyoming. Jetzt waren wir wieder in der Prärie. Hier ist es genauso, wie man es aus den Western kennt: Endlose grüne Grasflächen in einer wildzerklüfteten Landschaft, die sich mit unendlich scheinenden Ebenen abwechselt. Kaum einmal eine Ansiedlung oder gar eine Stadt. In der Ferne kann man schon die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains erkennen.

Über Sundance und Gilette sind dann weiter nach Buffalo und Sheridan. Bei Sundance gab es einen kleinen Zwischenfall auf der Interstate. Plötzlich wanderten zwei große Truthähne vor uns über die Straße. Wir konnten gerade noch rechtzeitig bremsen. Ein Vogel lief seelenruhig weiter, der andere drehte um und watschelte genauso ruhig zurück. In Sheridan haben wir eingekauft. Wir brauchten einen grösseren Koffer. Auch Kleidung war sehr günstig. Eine echte Wrangler Jeans für 14 $.

                                                                                         
                                 
                                                         
                                     
                                                         
Dann wurde es Zeit uns um ein Motel zu kümmern. Obwohl es schon fast 21 Uhr war sind wir noch weiter nach Montana gefahren. Dort wollten wir uns das Little Big Horn Gebiet ansehen. Wir fuhren in einen tollen Sonnenuntergang hinein. In den Rockies blitzte es. Jetzt wurde es richtig dunkel, ein Motel hatten wir immer noch nicht. Montana ist noch viel einsamer als Wyoming.

Schliesslich kamen wir in Garyowen an. An einer Tankstelle fragten wir nach dem nächsten Hotel. Der Mann sagte uns 20 Meilen weiter in Hardin gäbe es eines. Wir fuhren weiter. Schon nach zwei Meilen kam dann der Hinweis auf eine Übernachtungsmöglichkeit bei der nächsten Ausfahrt. Natürlich sind wir sofort raus. Wir waren in einem Ort der Crow Reservation gelandet. Wir sahen nur ein Spielkasino und eine Tankstelle. Dort fragten wir einen Indianer und wurden an das Kasino verwiesen, dort wäre das Hotel. Wir fuhren hin. Ausser dem Kasino war alles sehr heruntergekommen und sehr uneinladend. Wir beschlossen, doch lieber weiterzufahren. Im Dunkeln bogen wir dann auf eine falsche Straße ein und landeten mitten in einem Wohngebiet der Crow. Ein richtiges Slumgebiet, überall bei den Baracken waren Autowracks und Müll, auch lungerten Indianer herum, viele offenbar betrunken. Es kam uns nicht sehr geheuer vor, und wir machten schnell, dass wir wegkamen.

Jetzt fanden wir auch die Autobahn wieder und fuhren die letzten 20 Meilen nach Hardin. Dort fanden wir gegen 23 Uhr auch noch unser Motel.

                                 
25.06. Di.

Gleich nach dem Aufstehen sind wir wieder weiter. Wieder den Weg zurück zu dem Schlachtfeld am Little Big Horn und dem Custermuseum. Das Museum in Garryowen war ein Reinfall. Viel wurde nicht geboten. Das Schlachtfeld war Prärie, allerdings konnte man die Gräber sehen und ein kleines Museum besuchen. Das war schon wesentlich interessanter als das andere. Ausserdem gab es hier noch einen Soldatenfriedhof für verdiente Soldaten aus allen Kriegen. Durch Zufall waren wir genau am Jahrestag der berühmten Schlacht angekommen, es war der 25. Juni 1876, als Custer hier von Sitting Bull besiegt wurde, daher mussten wir keinen Eintritt bezahlen. Es war gut besucht, auch viele Indianer waren da.

 
                                                                                         
                                                                   
                                       
                                                             
                                                                                         
    Nach dem Schlachtfeld sind wir zurück nach Wyoming gefahren. Auf dem Weg kamen wir auch wieder am dem Wohngebiet in der Reservation vorbei, am Tag sah es nicht mehr so bedrohlich aus, nur noch trostlos. Aber das restliche Land war genauso einsam, wie es in der Nacht ausgesehen hatte. Dieser Teil Montanas war nicht sehr schön.        
                                                                                         
                                               
                                                                                         
    Zurück in Wyoming sind wir gleich nach Westen abgebogen um quer durch den Bighorn National Forrest nach Cody zu fahren. Es war eine atemberaubende Fahrt. In vielen Serpentinen ging es immer höher und höher hinauf. Vorbei an steil abfallenden Schluchten und hoch aufragenden Felswänden. Die Aussicht war einfach grandios. Unterwegs sind wir fast mit einem Adler zusammengestossen, der kurz über unserem Wagen über die Straße flog. Ein Stück weiter standen dann Rehe direkt an der Straße. Die ganze Fahrt über war die Natur atemberaubend schön, man konnte sich gar nicht satt daran sehen. Wir sind bis über 3000 Meter heraufgefahren. Oben gab es auch noch grosse Schneefelder. Ende Juni konnten wir bei fast 30 Grad im Schnee herumtoben. Die Abfahrt war auch spannend. Es ging genauso steil herab, wie wir vorher heraufgefahren waren. Wenn auch nicht mehr so weit, wir waren in den Rockies und die Ebene lag wesentlich höher. Unterwegs begegneten wir noch einer Herde Rinder, die mitten auf der Straße herumliefen, wir mussten um sie herumfahren.        
                                                                                         
                                                                     
                                             
                                                                 
                                                                                         
    Nach dem Gebirge ging die Fahrt nach Cody weiter durch die Prärie. Bisher hatten wir nur Warnschilder vor Klapperschlangen gesehen, hier tauchten nun auch welche auf, die vor wilden Grizzlys warnten.

Am Nachmittag sind wir dann in Cody angekommen. Die Stadt ist nach Buffalo Bill benannt. Wir sind in einem 100jährigen Saloon mit Hotel abgestiegen, der einst einer Tochter von Buffalo Bill, Irma, gehört hat, und nach ihr benannt ist. Der Tresen in der Bar wurde Buffalo Bill von Queen Victoria geschenkt.

Abends sind wir noch durch die Stadt gelaufen. Dabei sind wir in eine Schiesserei hineingestolpert. Es war natürlich eine Show, die jeden Tag für Touristen abgehalten wird. Wirklich bewaffnete Leute, ausser Sheriffs, haben wir keine gesehen. Aber wir waren in einem Geschäft, in dem man alle möglichen Waffen kaufen kommte. Es stand sogar ein richtiges Maschinengewehr herum. Im Irma-Saloon hatte ich dann auch ein richtiges Büffelsteak. Es war sehr gut und soll sehr gesund sein. Aber es ist teuer. Dann haben wir noch in Sylvies Geburtstag hineingefeiert.

   
                                                                                         
                                                                         
                                   
                                                                                         
                                 
                                                                                         
   
26.06. Mi.

Am Morgen konnten wir endlich mal wieder ausschlafen und dann gut frühstücken. Es gab ein tolles Büfett, auf dem es sogar eine Art Buffaloburger gab.

Nach einem kräftigen Frühstück sind wir dann in das Buffalo Bill Museum. Das sind eigentlich fünf Museen auf einmal. Zuerst waren wir im Feuerwaffenmuseum. Dort sind ein paar Tausend Gewehre und Pistolen aus allen Jahrhunderten ausgestellt. Als nächstes kam dann die Kunstabteilung mit Gemälden und Plastiken über das Leben im Westen dran. Das war schon wesentlich interessanter. Dann war das Indianermuseum an der Reihe. Es zeigt, wie die Indianer in der Prärie gelebt haben und indianische Kunst. Das nächste war das eigentlich Buffalo Bill Museum. Hier kann man sein Leben als Westmann und später als Schausteller mit vielen Bildern, Dokumenten und Stücken aus seinem Leben sehen. Zum Schluss gab es noch ein naturwissenschaftliches Museum, das die Geologie und die Tier- und Pflanzenwelt Wyomings erklärt. Alles war sehr interessant aufgemacht.

Nach dem Mittagessen, das wir wegen der Menge wieder einmal nicht geschafft hatten, besuchten wir noch eine Miniaturausstellung. Hier waren mit Tausenden kleiner Figuren wichtige Ereignisse aus der Geschichte des Wilden Westens nachgestellt. Obwohl die Figuren doch recht kitschig waren, war es doch interessant.

Danach sind wir noch etwas durch die Stadt gelaufen. Hier sahen wir zufällig eine echt (?) amerikanische Hochzeit. Bei einem Haus war ein Bogen im Garten geschmückt. Die Eltern des Bräutigams und die Mutter der Braut warteten mit dem Priester und dem Bräutigam im Garten. Andere Gäste waren keine da. Dann wurde die Braut von ihrem Vater dem Bräutigam, der unter dem Bogen wartete, zugeführt. Jetzt sprach der Priester ein paar Worte, dann wurden auch schon die Ringe ausgetauscht. Noch ein paar Worte, dann durfte die Braut geküsst werden. Die beiden waren verheiratet. Jetzt kam Musik vom Band, die Fotoapparate klickten und die Tränen flossen. Auch bei Sylvie. Und schon war die Hochzeit vorbei. Der Rest ging im Haus weiter.

       
                                                                                         
 
                                                                                         
     


Abends waren wir auf einem Rodeo. Cody bezeichnet sich als die Rodeo-Hauptstadt der Welt. Im Sommer finden dort jeden Tag Rodeos statt. Wir waren früh da und hatten die besten Plätze. Wir konnten genau sehen, wie die Pferde und Bullen vorbereitet wurden, die Cowboy dann aufstiegen und meist schnell wieder unten waren. Es war sehr interessant, aber nicht wesentlich anders, als in Pullman City. Der einzige Unterschied, ausser, dass es keinen schweren Unfall gab, war, dass die Kälber nicht nur mit dem Lasso gefangen, sondern auch noch niedergeworfen und mit dem Lasso an den Beinen gefesselt wurden.

Danach sind wir gleich zurück in unser Hotel. Am nächsten Tag wartete eine enorme Etappe auf uns.

 

   
                                                                                         
   
                         
                   
                                           
  27.06. Do.

Um 6 Uhr sind wir schon aufgestanden und dann gleich nach dem Frühstück losgefahren. Wir wollten die Straße durch den Yellowstone Nationalpark nehmen um dann quer durch Montana nach Idaho zu kommen. Eine Strecke von immerhin ungefähr 500 Meilen.

Den Park hatten wir schnell erreicht. Plötzlich standen wir vor der Zufahrt und durften ungefähr 20 Dollar latzen, dafür hätten wir dann auch eine ganze Woche in dem Park bleiben dürfen.

Wir sind durch den Osteingang in den Park gefahren und nahmen denn am Yellowstonesee entlang den kürzesten Weg zum Nordausgang, der schon im Montana liegt, das waren ungefähr 130 km. Der erste Teil des Parks war landschaftlich toll, einfach atemberaubend. Der zweite Teil leider nicht so, hier war 1988 ein Waldbrand gewesen, und die Spuren waren noch deutlich zu sehen. Der letzte Teil war wieder wunderschön. Für die berühmten Attraktionen des Parks, wie den Geysir Old Faithful oder die Fälle hatten wir leider keine Zeit. Viele Tiere haben wir auch nicht gesehen. Ausser einem Reiher und ein paar entfernten Hirschen sahen wir nur Büffel, die aber dafür zu Hunderten. Zuerst stand plötzlich ein grosser Bulle neben unserem Wagen direkt an der Straße und dann sahen wir eine grosse Herde in einem Tal unter uns. Dann waren wir plötzlich mitten unter lauter Bisons. Die grossen Rinder waren zu beiden Seiten der Straße. Ein paar Kilometer weiter kam es dann zu einem kleinen Stau, weil eine andere Herde unbedingt über die Straße musste, und das auch noch ohne Büffelstreifen. Von den 250 freilaufenden Grizzlys im Park und den vielen anderen Wildtieren sahen wir leider nichts.

Durch den Nordausgang sind wir dann nach Montana und am Yellowstone River entlang zur Interstate. Dann waren wir wieder auf der Autobahn und Richtung Westen. Der erste Teil in Montana war genauso langweilig und öde, wie wir es schon kannten. Aber dann wurde die Landschaft immer schöner. Es gab viele und breite Flüsse und aus den Hügeln wurde hohe Berge, die mit dichten Nadelwäldern bewachsen waren. Eine grandiose Landschaft. Abends hatten wir wieder einen tollen Sonnenuntergang.

                                           
                                                 
                     
                                           
  Um 21.30 Uhr hatten wir die Grenze nach Idaho passiert und schon war es wieder 20.30 Uhr. Wir hatten die letzte Zeitzone unserer Reise, die Pacifictime, erreicht. Ein paar Meilen hinter der Grenze haben wir dann in Wallace, einem verschlafenen Nest in einem engen Tal, übernachtet. Hier gab es wirklich nichts, ausser einem Freudenhaus, von dem aus sich eine Bewohnerin lautstark einem potenziellen Kunden auf der Straße anbot.
                                           
                                           
           
           
                                           
  28.06. Fr.

Hier konnten wir wieder etwas länger schlafen, die Riesenetappe gestern hatten wir gut überstanden. Nach dem Frühstück ging es dann gegen 10.30 Uhr weiter. Das landschaftlich schöne Idaho hatten wir schnell hinter uns gelassen. Wir haben es an seiner schmalsten Stelle durchquert. Nun waren wir in Washington.

Washington war anders als erwartet. Wir hatten mit einer gebirgigen und steilen Straße gerechnet, aber stattdessen sah es sehr nach Prärie aus. Weite Ebenen mit Feldern und Weiden. Es gab nur wenige Ortschaften. Wir waren auf einer Hochebene gelandet. Sehr deutlich wurde das, als wir den Columbia überquerten. Der riesige Fluss hatte sich Hunderte Meter tief unter uns in den Fels gefressen.

In Washington wurde auch das Wetter zum ersten Mal auf unserer Reise so richtig schlecht. Als wir losfuhren hatten wir einen schönen Morgen mit Sonne, die Klimaanlage im Auto war wie üblich eingeschaltet. Kurz nach Mittag fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Es wurde immer kälter und der Regen immer mehr. Nach über 100 Grad in den Badlands waren es nun gerade mal noch etwas über 50 Grad. Abend hatten wir die Heizung eingeschaltet. Mit den fallenden Temperaturen stieg das Land weiter an. Wir kamen wieder in die Berge, die steil entlang der Straße anstiegen. Die Spitzen waren nicht zu sehen, sie waren von Regenwolken und Nebel eingeschlossen.

 
                                           
           
                                           
  Nach den ersten Pässen beschlossen wir dann ungefähr 50 Meilen vor Seattle die Nacht zu verbringen, um dann am nächsten Morgen, bei hoffentlich besserem Wetter, das letzte Stück übers Gebirge zu fahren. Am Snoqualmine Pass fanden wir dann unsere Unterkunft.

Wir wurden im Best Western Summit Inn in einem Zimmer fast am Ende eines langen Ganges im Erdgeschoss einquartiert. Da wir unser Gepäck für den Rückflug packen wollten hatten wir ein Problem. Mussten wir alles den endlos langen Gang entlangschleppen? Zum Glück gab es nicht weit von unserem Zimmer einen Notausgang und man konnte bis dahin hinter das Hotel fahren. Beim Öffnen aktivierten wir dann die Alarmanlage an der Rezeption. Aber die waren so freundlich und stellten sie für uns ab, so konnten wir unser Gepäck ausladen. Seit unser Abreise hatte es sich enorm vergrössert. Gut, dass wir den grossen Koffer gekauft hatten.


29.06. Sa.

Nach dem Aufstehen haben wir gefrühstückt. Diesmal war das Essen nicht so gut, dafür aber das Wetter. Leider hatten wir nicht mehr viel davon. Kurz nachdem wir unseren Pass passiert hatten wurde es auch schon wieder flacher. Bald hatten wir die verbliebenen Meilen bis Seattle geschafft.

In Seattle sind wir zuerst einmal ans Wasser gefahren. Ans offene Meer konnten wir leider nicht, dafür hatten wir nicht mehr genug Zeit, aber wir sind zu einem riesigen See, der mit dem Pazifik verbunden ist, so konnten wir doch noch echtes Pazifikwasser fühlen.

                                               
                         
                                                 
Danach sind wir weiter zum Flughafen. Aber welchen? Seattle hat ein paar davon. Zuerst haben wir dann auch den Falschen erwischt, aber zum Glück war der auf der richtigen Straße zu unserem richtigen Abflugort, dem Sea Tac Airport. Dort angekommen checkten wir dann gleich unser Gepäck bei der SAS ein. Das ging wesentlich schneller als in Frankfurt. Es wurde vor dem einchecken noch nicht einmal durchleuchtet. Lediglich gewogen. Es waren über 40 kg mehr als beim Abflug und auch das Handgepäck war grösser. Dann war der Mietwagen dran. Auch das ging ohne Probleme, die Rückgabestation war zum Glück direkt im Parkhaus des Flughafens. Nach 3.779,4 Meilen, oder 6.081 km, mussten wir uns leider von unserem treuen Begleiter trennen. Wir werden ihn vermissen.

Die restliche Zeit konnten wir leider nur noch am Flughafen verbringen. Der war alles andere als spannend und ausser etwas zu essen und lesen haben wir nicht viel gemacht. Das Einchecken selber war auch wesentlich unkomplizierter als in Frankfurt. Wir mussten nur durch eine Metallschleuse und das Handgepäck wurde einmal durchleuchtet. Das war alles.

Dann ging es ins Flugzeug. Leider hatten wir diesmal keine Fensterplätze, sonder sassen in der Mitte, aber glücklicherweise war der Platz neben uns nicht besetzt. In der SAS Maschine, auch einen A 340, war zwar nicht mehr Platz als in der Lufthansa Maschine, aber dafür war sie wesentlich besser ausgestattet. Jeder Platz hatte einen eigenen Bildschirm und der Service war auch besser. Es wurden sogar Schlafbrillen, Ohrstöpsel und Zahnbürsten verteilt. Man hatte neben den Radioprogrammen 10 Fernsehprogramme und ein paar Spiele zur Auswahl. Was ganz toll war, war, dass man auf den Monitoren zugriff auf zwei Kameras hatte. Eine zeigte den Blick nach vorn und eine nach unten. So sieht man wesentlich mehr, als es auch den Fenstern heraus möglich wäre.

Der Skandinavian Airbus A340-300 flog zwar nicht ganz so hoch wie der der Lufthansa, nur etwa 10.700 m, aber dafür schneller, bis über 1.000 km/h. Es ging über ganz Kanada, das leider im Dunkeln lag, hinweg und dann über die Hudson Bay.

Nach der Ortszeit unter uns war schon Sonntag. Wir sind zwar erst drei Stunden in der Luft, aber unter uns sind wir schon sechs Stunden weiter. Das war eine kurze Nacht.


30.06. So.

Wir sind immer noch im Flugzeug. Bald verliessen wir das amerikanische Festland. Kurz darauf begann die Sonne auch schon aufzugehen. Wir waren über dem offenen Meer und flogen auf Grönland zu. Von Grönland war leider nichts zu sehen. Von Island auch nicht. Bis zu den Faröern hatten wir eine geschlossene Wolkendecke. Dann war mal kurz eine Insel zu sehen. Über Norwegen konnte man hin und wieder etwas von dem Land sehen, dann wurde es besser. Dänemark war gut zu sehen und der Anflug und die Landung sahen richtig gut aus. Diesen Flug hatte Sylvie gut überstanden.

In Kopenhagen hatten wir Aufenthalt. Dann ging es mit einer MD 93 der SAS weiter nach Frankfurt. Die Maschine war allerdings kein Vergleich mit dem Airbus. Sie hatte ungefähr den Charme eines Reisebusses. Es gab zwar einen Imbiss, aber das war es auch schon. Der Flug verlief, bis auf ein paar Turbulenzen, gut. Sylvie hatte allerdings dieses Mal Problem. Ihr war nicht gut und sie zitterte bei der Landung sehr. Wir hatten wieder Fensterplätze, aber die meiste Zeit über wieder eine geschlossene Wolkendecke. Später wurde es klar und es gab einen fantastischen Ausblick. Wir landetet eine halbe Stunde vor der Zeit, aber leider verloren wir davon wieder 15 Minuten, da der Flieger nicht an das Gate konnte, er musste die Zeit über vor dem Terminal parken.

Nach der Landung ging es dann im Flughafen schnell. Vom Zoll war nichts zu sehen und wir konnten gleich zur Gepäckausgabe. Nachdem wir endlich unsere Koffer hatten machten wir uns so schnell wie möglich zum Bahnsteig auf. Wir waren noch nicht lange dort, da lief auch schon unser Zug ein. Wir hieften unser schweres Gepäck in das Fahrradabteil, da es nicht in die normalen Abteile passte. Dann setzten wir uns davor. Wir waren auf dem Weg nach Saarbrücken.

Die Fahrt zog und zog sich. Wir waren doch ziemlich müde. Endlich in Saarbrücken angekommen tauchte schon wieder ein Problem auf. Vom Bahnsteig aus führt nur eine lange Treppe weg. Es gab keinen Aufzug, die Rampe war verschlossen und das Transportband fuhr nur nach oben. Wir schleppten alles per Hand nach unten. Zum Glück fanden wir schnell ein Taxi, das uns nach Hause brachte.

Unsere Reise war zuende. Traurig, wie der schöne Urlaub zuende war, aber auch glücklich, endlich wieder zuhause zu sein, kamen wir daheim an.

                                                 
Dieses tolle Tagebuch hat Ingo über unsere Reise geschrieben. Nur eines kann ich noch hinzufügen: Wir waren nicht das letzte mal da. Wir kommen wieder
                         
                                                     
          to home